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Montag, 13. September 2010

Seelenfinsternis

Buchrezension bei Amazon.de

Seelenfinsternis: Die Depression eines Psychiaters
So naiv es auch anmuten mag, denken wir nicht alle ein wenig so wie das Kind, welches glaubt, ein Arzt könne doch nicht krank werden? Doch was bleibt von Fachwissen und Kompetenz, wenn eine Krankheit dem Menschen Gewalt antut? Prof. Dr. Piet Kuiper wurde als gefeierte Koryphäe der Psychiatrie von dem Monster überwältigt, über das er bejubelte Vorträge gehalten und bahnbrechende Bücher geschrieben hatte.
Tragik und Glücksfall zugleich. Für ihn, weil er seine Kompetenz um ein ungeahntes Maß erweitern konnte, wenngleich er sich den Weg dahin freiwillig sicher nicht ausgesucht hätte. Für die Leser dieses Buches, weil sie teilhaben dürfen an dieser höchst ungewöhnlichen Reise in den Abgrund der menschlichen Seele.

Das Buch schildert die Vorgeschichte, die Phase der Erkrankung sowie die Zeit danach in eher nüchterner und knapper Form. Offenbar hielt sich Kuiper an den Rat einer guten Freundin, die ihm ans Herz legte: "Halte es bitte sachlich, es ist schon schlimm genug." Gerade weil sein Bericht so sachlich ist und doch so verstörend, erahnt der Leser die Tiefe des Entsetzens und der Verzweiflung, in die dieser Mann kurz vor dem geplanten Ende seiner glänzenden Karriere geriet. Sein Fazit am Tiefpunkt der Depression: "Es ist nichts mehr von mir übrig."
Er schreibt nicht nur freimütig über die Krankheit, sondern auch die Bewältigung des krank gewesen Seins. Die unterschiedlichen Reaktionen der Menschen, die ihm nahe oder nicht so nahe standen, verdeutlichen auf beklemmende Weise, dass nach dem Überwinden der Krankheit nichts mehr so ist, wie es war. Wer sich ernsthaft für diese Krankheit und für die betroffenen Menschen interessiert, wird das Buch mit großem Gewinn lesen. Aber auch ernüchtert sein über die Zerbrechlichkeit des menschlichen Lebens.

Donralfo meint dazu: Übrigens war Prof. Dr. Piet Kuiper ein gläubiger Christ...
Ich habe das Buch neulich gelesen und war erschüttert und dankbar, daß meine private Hölle bisher bei weitem nicht so furchtbar war wie die Krankheit dieses Mannes. Lesenswert für jeden Depressiven, der es aushält und für Angehörige oder Freunde von depressionskranken Menschen.


Mittwoch, 3. Juni 2009

Psychose durch Cannabiskonsum

In der letzten Zeit wird in den Medien wieder vermehrt von einem Risiko berichtet, das Cannabiskonsum mit sich bringen kann. Im Sommer diesen Jahres wurde ein Studie veröffentlicht, in der von Cannabis-induzierten Psychosen die Rede ist. Der Studie zufolge soll jeder zehnte Cannabiskonsument Probleme dieser Art bekommen können. Dass Kiffen nicht jedermanns Sache ist, weiß man schon länger, auch dass es latent vorhandene Psychosen auslösen kann. Angesichts des Kultstatus, den das Kiffen gerade bei vielen Jugendlichen hat, werden derartige Gefahren gerne ignoriert. Wie jedoch auch relativ harmloses Cannabis zu einer echten Gefahr werden kann, wollen wir Euch am Beispiel von Sandra zeigen, die derzeit wegen einer Cannabis-induzierten Psychose in Therapie ist.
Zum Artikel: HANFPSYCHOSE, REALE GEFAHR ODER PROHIBITIONSLÜGE ?

Mittwoch, 27. Mai 2009

Alterspsychose

Wilma war die kleine Mutti meiner Frau. Sie war ihr Leben lang ein Arbeitstier gewesen. Die Küche war ihr Domizil.
Dort lagen manchmal tote Fische in der Spüle, die dort "gewässert" wurden. Mich ekelte vor dem dreckigen Fischwasser.
Ihr großes Portemonaie lag in einer Schublade im Küchenschrank und jeder bediente sich dort, wenn er ein paar Mark brauchte.

Die große Liebe ihres Lebens war Otmar, ihr ältester Sohn. Der war Alkoholiker und als solcher oft sehr fies drauf. Grobschlächtig, zynisch und manchmal gewalttätig. Aber meistens bekam er von Anderen selbst aufs Maul, obwohl er sehr groß und stark war.
Ein geborener Looser, der nichts in seinem Leben richtig auf die Reihe bekam.
Aber Mutter beschützte ihn vor allen Unkenrufen der Familie und Umgebung, er war nunmal ihr Erstgeborener Liebling.
Otmar hatte häufig wechselnde, seltsame Frauen, mit denen er zusammen lebte.
Viele waren primitiv, einige raffiniert.

Freitag, 22. Mai 2009

Glaube, der krank macht

Evangelist Rudi. T. nahm uns 1978 mit nach B.dorf im Kreis Ostholstein. Einige junge Erwachsene aus der Gemeinde "Jesus Treff" in Hannover wollten in diesem Gebiet missionieren gehen - von Haus zu Haus, am Strand und in der evangelischen Kirche, wo wir Gottesdienste mitgestalteten. Träger dieser evangelistischen Abenteuerreise war die AJH.
Es ging nicht darum, Menschen für eine bestimmte Frei/Kirche anzuwerben, sondern sie mit dem Glauben an Jesus Christus und die Bibel bekannt zu machen. Ein guter Ansatz - wir kamen mit vielen Menschen an der Haustür ins Gespräch. Und Rudi war anscheinend schwer in Ordnung.
Unsere Missionsbasis, in der wir wohnten hatte es allerdings in sich: Das Seelsorgehaus der "C. M." in B.dorf.  Autoritärer Leiter dieser Arbeit war Gottfried Eisenhut, ein kauziger Typ, der von sich selbst sagte:
Ich bin es gewohnt zu befehlen! Als ich diese Worte hörte, wollte ich eigentlich wieder nach Hause fahren, rang mich aber zum Bleiben durch.

Donnerstag, 21. Mai 2009

Manfred

Sein Name war Manfred und es gab ihn wirklich einmal.
Ich habe kein Foto mehr von ihm, denn es ist lange her. Vielleicht ist noch eins im Keller in irgendwelchen verstaubten Kisten?
Manfred war Krankenpflegehelfer, so wie ich damals. Er war ein sehr netter Mensch. Hübsch irgendwie und unaufdringlich. Zurückhaltend und doch sehr offen.
Wir kamen bei der Arbeit ins Gespräch über den Glauben an Gott. Ich erzählte ihm von meinem Glauben an Jesus und meinen Erfahrungen mit Gott.
Er diskutierte nicht mit mir über die Echtheit der Bibel oder meines Glaubens, sondern wurde innerlich ganz aufgeregt. Etwas in ihm antwortete heftig auf meine Stories. "Was Du sagst ist wahr", pflichtete er mir bei: "Ich habe das Licht gesehen!" Diesen Satz widerholte er mehrmals: "Ich habe das Licht gesehen!"
Später hatte ich mehrere Monate lang einen Inder in meinem kleinen Zimmer im Wohnheim für Schwerstkörperbehinderte zu Gast. Das Zimmer war ca. 3 Meter lang und 2 Meter breit, ein enger Schlauch mit Waschecke. Siradj der Inder schlief auf dem Sofa und war damit zufrieden. Er wollte indische Decken, Tücher und Kunsthandwerk in Deutschland verkaufen.
Eines Tages kochte Siradj in Manfreds Wohngemeinschaft für alle indisches Huhn mit Reis.
Wir saßen in der Küche, aßen und tranken und hatten eine angeregte Unterhaltung. Siradj aß ohne Besteck nur mit den Fingern. Das würde in Indien so gemacht, erzählte er.
Bald ging es auch um den Glauben an Gott und Jesus. Manfred war sehr interessiert, die meisten Anderen ziemlich skeptisch.

Mittwoch, 20. Mai 2009

Psychose durch Gebet und Schlafentzug

Ich wundere mich ein wenig über mich selbst, daß ich in diesem Monat so produktiv am Bloggen bin - es macht mir halt Spaß derzeit.
Heute will ich eine kleine Geschichte vom Übertreiben erzählen.

Gebet ist eine gute Sache, wie ich finde. Viel Gebet ist noch besser , dachte ich damals.
Wir hatten häufig größere Konferenzen mit bis zu 350 Besuchern an den offenen Abenden. Sehr oft waren die verschiedenen Arten des Gebets und der prophetische Dienst das Thema.
Eine "normale" Abendversammlung konnte schon mal fünf Stunden dauern - das braucht einiges an Ausdauer für einen Lobpreisleiter, aber auch für die Sprecher und Teilnehmer.
Während der "Toronto-Welle" ging es oft heiß her bei uns. Da wurde richtig gefeiert, bis zum Abwinken gelacht, oder auf dem Boden rumgerollt. Löwengebrüll und Kriegstänze gab es auch schon mal. Ja wir waren des öfteren regelrecht "betrunken" vom Heiligen Geist Ich war vollzeitig in einer Schule für Gebet und Prophetie angestellt, wo ich den Lobpreis leitete und auch als Bibellehrer fungierte.
. Einmal fuhr ich schon fast in Schlangenlinien mit dem Auto nach Hause und musste den ganzen Weg über nur lachen. Jedes Auto und alle Menschen, die ich unterwegs sah, lösten Heiterkeitsstürme bei mir aus. - Ich war ein "Holy-Ghost-Junkie".
Nach der Versammlung kippte ich aber noch ein bis zwei halbe Liter Weizenbier in mich hinein und setzte mich vor die Glotze, um "von der Salbung runterzukommen", weil ich ja am nächsten Morgen wieder auf der Bühne stehen musste. Ich brauchte meinem Schlaf dringend, denn Konferenzen sind sehr anstrengend für Lobpreisleiter.