Dienstag, 5. Mai 2015

Was mir zur Zeit hilft - Teil 3

Der Grundgedanke weshalb ich meine Beziehung zu Gott in der stationären Psychotherapie weitgehend ruhen ließ lautete:
"Du wirst während der Therapie ohnehin mit allen möglichen Lösungsmöglichkeiten, Meinungen, Gedanken und Therapieansätzen konfontiert, daß du seelisch schon völlig damit ausgelastet bist, das alles irgendwie zu verarbeiten. Wenn du dann auch noch ständig Gott danach fragen mußt was ER von all diesen Dingen hält wirst du komplett überfordert und das Gedanken- und Gefühlschaos wird noch größer!"
 Meine dortige Therapeutin fand diesen Ansatz sehr nachvollziehbar, bewertete ihn aber nicht weiter.

So besuchte ich in dieser Zeit nur sporadisch mal einen Gottesdienst und klagte Jesus zwischendurch in ruhigen Momenten mein Leid, zumindest innerlich, las aber kaum in der Bibel und hatte keine regelmäßige "stille Zeit" mit Gott. Der sollte sich lieber aus meiner Therapie raushalten oder den Therapeuten Rat und Weisheit schenken mich richtig zu behandeln.

Nach meiner Entlassung ging es mir keinen Deut besser als vorher - zumindest nicht für mich wahrnehmbar.
Die Ängste weckten mich jeden Morgen auf und ich empfand das Leben nach wie vor wie eine Art Hölle - einen täglichen Spießrutenlauf durch die Peitschenhiebe der Depression und Angst.

Ich nahm zwar meine tägliche Bibellese und "stille Zeit mit Gott" wieder auf, hatte aber nicht das Gefühl daß das mir großartig weiterhalf. Zumindest war es ein stabilisierender Faktor. Gottseidank habe ich einen ambulanten Psychotherapeuten, der mich nicht so stresst oder unter Druck setzte, weil er auf einer anderen Basis arbeitet. - Er versucht mehr mich zu unterstützen und meine eigenen Ressourcen zu stärken, mich in positiven Gedanken und meiner Gottesbeziehung zu ermutigen.

Etwa 5 Monate nach meiner Entlassung aus der Psychosomatik gab es bei unserem Urlaub in der Türkei erste zarte Anzeichen einer Wende. 

Ich wurde zwar von allen möglichen Ängsten durchgeschüttelt was bei dem Flug und im Urlaub alles schief gehen konnte - die Reise war eine Tortur - aber nachdem ich innerlich dann in dem schönen Hotel angekommen war konnte ich mich in der Novemversonne dort anfangen zu entspannen.
In Deutschland war alles kalt und grau, aber hier lagen wir in der Sonne und badeten im noch warmen Meer. Ein großes Geschenk zum 60igsten Geburtstag, den ich im Urlaub feierte.

Entspannung in jeder Form war angesagt! Hier entdeckte ich auch wieder meine Entspannungesübungen (PMR nach Jacobsen), die mir als Einziges spürbare Linderung der Ängste brachten. Kostenlose CD gibt es bei der Techniker Krankenkasse zum herunterladen.
Durch die vielen positiven Erlebnisse und das Herausgerissen sein aus meinem depressiven Alltag kam ich auf neue Gedanken und nach dem Urlaub machte sich eine hoffnungsvollere Grundstimmung breit!

Und im nächsten Teil komme ich dann garantiert zu den Dingen welche mir zur Zeit sehr helfen! :-)

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