Die erste Woche psychosomatische Tagesklinik
ist rum und ich bin insgesamt sehr geschlaucht - u.A. weil es viel mehr
mit Aktivität zu tun hat als vermutet.
Die Klinik arbeitet sehr
dezentralisiert und Stationsübergreifend, so daß ich immer schauen
muss wo meine nächste Gruppe oder Termin stattfindet und dann durch
lange Gänge wandere und Treppen erklimmen muß. Manchmal auch außen rum
durch die frische Luft!
Im Prinzip das völlige Gegenteil von Gefängnisfeeling was bei der
ersten Führung angstvoll bei mir aufkam. Ich muß zusehen das ich den
Anschluss behalte und keine Gesprächsgruppe oder Termine verpasse!
Das hat oft so ein Gefühl der Verlorenheit in mir ausgelöst. So muss ich
mich oft durchfragen - aber meine Mitpatienten sind sehr nett und
helfen wo sie können - die Therapeuten auch.
Es gibt sehr viel zu verdauen, obwohl hier niemand irgendwelchen Druck
ausübt - aber mir werden so manche Dinge im Umgang mit den
Neubekanntschaften bewußt - Dinge über mein Verhalten und meine
Erwartungen oder eingeübte Denk- und Verhaltensmuster. Ich bin gespannt
wie es nächste Woche weitergeht! Nun am Wochenende will ich mich
einfach mal erholen.
Ich raffe es nicht daß die Trauerfeier für meinen lieben Freund Klaus
erst eine Woche her ist, es kommt mir wie eine Ewigkeit vor. Habe im
Hauskreis nochmal überaus positive Rückmeldungen für unsere kleine
Musikgruppe und das Lied "Oh Happy Day" bekommen, welches Klaus ungefähr zwanzig Jahre von mir gefordert hat bei seiner Beerdigung zu singen!
Gott hat es geschafft mich trotz aller Ängste und Schwachheit auf die
Bühne zu bekommen um meinem Freund den letzten Willen zu erfüllen und es
war sehr gut für mich! Ich hatte sogar die Kraft vor dem Lied noch
etwas zu sagen - Gott sei die Ehre dafür! Trotz Trauer, Leid, Angst und
Schmerz kam Jesus bei diesem Gottesdienst zum Zug und hat gestärkt,
Hoffnung geschenkt und getröstet. Er kann ALLES zum Guten wenden!
Liebe Grüße an Alle
Ralle
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