Dienstag, 26. Februar 2019

Vorsicht Falle!

Vor ein paar Tagen wachte ich nachts auf, weil ich aufs Klo musste. Ich war noch halb im Traum, als ich aufstand.
Unterwegs zur Toilette, noch vor dem Bett, hatte ich plötzlich quasi aus dem Nichts eine Eingebung, eine klare Idee und ein Bild zu meinem Problem mit der Depression.

Ich sah eine chinesische Fingerfalle vor mir, die ich neulich im Fernsehen gesehen hatte. Dazu diese Worte:
Deine Depression ist wie solch eine Fingerfalle; je stärker du daran ziehst, um die Finger zu befreien, desto stärker zieht sich die Falle an den Fingern fest. Es gibt kein Entkommen!
Was du tun musst ist: Nicht mit Gewalt versuchen zu entkommen, sondern nachgeben und locker lassen. Dann kannst du die Finger mir Leichtigkeit aus der Schlinge ziehen.

Copyright: Mike Mozart, Flickr.com
Ist es nicht das was dich im Grunde so erschöpft, kraftlos und resigniert macht - dieser endlose Kampf gegen die “Fingerfalle“ der Depression?

Ich dachte nur: "WOW, Herr, danke für dein Reden! Ist das nett von Dir!" und ging wieder ins Bett.
Erst am Nachmittag erinnerte ich mich wieder an dieses (nach meinem Eindruck) Reden Gottes und schrieb es in mein Tagebuch.



Es war nicht das Ergebnis eigenen Nachdenkens oder Nachforschungen in Büchern oder Internetforen gewesen, ich hatte mich im Gegenteil überhaupt nicht mit dem Thema beschäftigt gehabt. Woher sollte solch ein hilfreicher Gedanke mitten in der Nacht sonst kommen, als von meinem liebevollen Vater im Himmel, der es gut mit mir meint und so unbeschreiblich freundlich ist?

Ziehe ich andauernd energisch an dieser "Fingerfalle", so werde ich erschöpft, traurig und resigniert. Ich mache mich in Gedanken runter wie: Du bemühst dich einfach nicht genug! bei dir ist sowieso Hopfen und Malz verloren! Du bist ein Versager! Du bist eben zu inkonsequent, nie hältst du durch, wenn Gott oder ein Therapeut dir Lösungswege gezeigt haben!
Und sobald ich wieder zu etwas Hoffnung gekommen bin, mache ich einen neuen Versuch, aus der Falle zu entkommen usw. usw.
Dann erkenne ich: Du bewegst dich immer nur im Kreis! An diesem Punkt warst du doch vor Jahren schon mal! Und ich mache mich selbst wieder erneut nieder. Und so weiter und so fort..
Ein endloser Kampf, den ich nicht gewinnen kann.

Also: Locker lassen, Don Ralfo! Auf Gott allein vertrauen und nicht auf deine eigene Kraft und Klugheit. Und wachsam bleiben, weiter von Gott und seinen Worten lernen wie man auf richtige Weise locker ist und bleibt. Weiter auf den heiligen Geist hören, der immerzu in mir ist um zu leiten, zu trösten und zu helfen. Der Vater im Himmel weiß doch was immer ich brauche, noch lange bevor ich ihn überhaupt darum bitte.
Psalm 124,6 Gelobet sei der HERR, daß er uns nicht gibt zum Raub in ihre Zähne! Unsre Seele ist entronnen wie ein Vogel dem Stricke des Voglers; der Strick ist zerrissen, wir sind los. Unsre Hilfe steht im Namen des HERRN, der Himmel und Erden gemacht hat.
Mathäus 6,7+8 Leiere nicht gedankenlos Gebete herunter wie Leute, die Gott nicht kennen1. Sie meinen, sie würden bei Gott etwas erreichen, wenn sie nur viele Worte machen. Folgt nicht ihrem schlechten Beispiel, denn euer Vater weiß genau, was ihr braucht, schon bevor ihr ihn um etwas bittet.


Keine Kommentare: