So mancher Gedanke hängt tonnenschwer in meiner Seele und zieht mich dem Abgrund entgegen.
Womit soll ich ihm begegnen, wenn mir die Kraft fehlt erneut wieder aufzustehen und zu kämpfen?
Wie komme ich zu neuen, lichten und leichten Ideen, die mich erneut emporschweben lassen in die Weite?
Wie ein Adler soll ich fliegen, neue Kraft gewinnen wenn ich am Boden liege! Das sagst du mir - und manchmal kommt mir dein Reden fast höhnisch vor - so fern von meiner Realität.
Liege ich nicht schon genug am Boden, muss ich erst noch tiefer sinken bevor deine Hand mich fasst und ins Land des Lebens zurück bringt?
Warum bist du so fern, Gott?
Fern von meiner Klage und meinem zerbrochenen Geist, wie ein Schatten in der Nacht - wie ein Traum an den ich mich nur noch unklar erinnern kann.
Für mich ein sehr hilfreicher und guter Artikel eines evangelischen Pastors, der Depression am eigenen Leib erfahren hat und wieder heraus gefunden hat.
Ich stelle hier einen Vortrag von Johannes Hartl vor, einem katholischen Theologen, dessen Beiträge mich schon oft sehr angeregt und berührt haben.ö
Ich litt seit beginn der Corona-Pandemie in Deutschland sehr unter Ängsten und Panikattacken, weil ich mit über 65 Jahren und diversen chronischen Erkrankungen zur Hochrisiko-Gruppe gehöre, die eine Erkrankung mit Covid 19 höchstwahrscheinlich nicht überleben würde.
Gottseidank kam ich mithilfe dessen, was ich in den letzten Jahren an Überlebensstrategien gelernt habe trotzdem einigermaßen gut klar, hatte aber schon oft ziemlich zu kämpfen!
Durch die Gedanken dieses Vortrags kamen mir auch die Themen meiner Psychotherapie wieder ins Bewußtsein. Eine Aussage meines Therapeuten war gewesen: Alle Ängste haben als letzte Ursache eigentlich die Angst vor dem Tod! Und wenn man sich nicht mehr vor dem Tod fürchtet, haben auch die anderen Ängste keine Wurzeln mehr. "Was kann dir schlimmeres passieren als der Tod?
Und durch die reale Bedrohung eines unsichtbaren Virus und damit verbundene Todesangst, kamen alle Möglichen Sorgen und Panikgedanken huckepack in mein Seelenleben hinein.
So habe ich dieses Video sehr gespannt verfolgt und ein Entschluß reifte in mir: "Du sagst jetzt ja zum Tod und sterben und versuchst nicht mehr ihn zu verdrängen! Deine Lebenszeit steht sowieso allein in den Händen Gottes und was nach dem Tod passiert sowieso."
Irgendwie schien sich dadurch ein Schalter in mir umzulegen und Seelenfriede wehte wie ein sanfter Wind in mich hinein. Diesen Frieden wünsche ich dir auch von ganzem Herzen! Und schau bitte zumindest in den Vortrag rein. Er ist wirklich exzellent!
Während der laufenden Pandemie und den Kontaktverboten musste ich oft an Leute denken, die wie ich unter einer Angststörung leiden.
Gottseidank kann ich die oft aufflammenden Ängste mithilfe meines Glaubens bisher sehr gut bewältigen.
Mir hilft das regelmäßige Bibellesen, Gebet und die Lobpreismusik hierbei sehr!
Auch die Online-Gottesdienste, Gebete und Andachten sind eine große Hilfe für mich.
Da frage ich mich oft, wie es den Angst-Kollegen geht, die diese Stützen leider nicht haben!
Für diese Leute hat die AOK nun ein Online-Angebot auf ihrer Seite freigeschaltet, was ich sehr nett finde. Hier kommt der Link:
Neulich fiel mir auf, daß mich meine langjährige Gefährtin, die Morgendepression einfach still und heimlich verlassen hat.
Ich weiß nicht, ob sie es mit mir einfach nicht mehr ausgehalten hat - möglich wäre es!
Denn seit 3 Jahren habe ich sie jeden Morgen mit Lobpreismusik gequält. Feiert Jesus und so.
Schon im Badezimmer beschallte ich sie mit meinem mobilen Bluetooth-Lautsprecher, beim Rasieren, Zähneputzen und unter der Dusche.
Da musste sie so unerträgliche Texte wie: Jesus heilt und befreit; er vergibt dir alle Sünden und nimmt dich an wie du bist. Der Vater im Himmel tröstet dich und trägt dich durch und vieles andere an ermutigenden Dingen hören. Ständig, immer wieder.
Vielleicht, ja ganz sicher, schmeckte meiner anhänglichen Gefährtin das überhaupt nicht, so daß sie sich morgens immer schon recht zeitig vom Acker machte.
Vor ein paar Tagen wachte ich nachts auf, weil ich aufs Klo musste. Ich war noch halb im Traum, als ich aufstand.
Unterwegs zur Toilette, noch vor dem Bett, hatte ich plötzlich quasi aus dem Nichts eine Eingebung, eine klare Idee und ein Bild zu meinem Problem mit der Depression.
Ich sah eine chinesische Fingerfalle vor mir, die ich neulich im Fernsehen gesehen hatte. Dazu diese Worte:
Deine Depression ist wie solch eine Fingerfalle; je stärker du daran ziehst, um die Finger zu befreien, desto stärker zieht sich die Falle an den Fingern fest. Es gibt kein Entkommen!
Was du tun musst ist: Nicht mit Gewalt versuchen zu entkommen, sondern nachgeben und locker lassen. Dann kannst du die Finger mir Leichtigkeit aus der Schlinge ziehen.
Ist es nicht das was dich im Grunde so erschöpft, kraftlos und resigniert macht - dieser endlose Kampf gegen die “Fingerfalle“ der Depression?
Ich dachte nur: "WOW, Herr, danke für dein Reden! Ist das nett von Dir!" und ging wieder ins Bett.
Erst am Nachmittag erinnerte ich mich wieder an dieses (nach meinem Eindruck) Reden Gottes und schrieb es in mein Tagebuch.
Nach so vielen endlosen Jahren ohne Freude und innerem Frieden..
Nach vielen Jahren des Elends und der Hoffnungslosigkeit. Nach Jahren der Angst und Dunkelheit.
Ich befinde mich in einer kontinuierlichen Aufwärtsspirale, einem Aufwind, der mein Leben nicht nur für ein paar Tage oder Wochen annehmbar gemacht, sondern deutlich stabilisiert und lebenswert gemacht hat.
Ich würde mich heute vielleicht als “trockenen“ Depressiven betrachten!
Und die allgegenwärtige Angst hat sich ebenfalls in dunkle Ecken verzogen.
Es hat am Meisten mit meiner Beziehung zu Gott zu tun, denn da gab es im Februar 2016 eine entscheidende Veränderung: Ich hörte mehr und mehr auf mit dem Klagen, bitten und betteln im Gebet. Ich hörte auf, Gott um Heilung anzuflehen und begann, ihm für alle kleinen und größeren Dinge zu danken.
Es fühlt sich mittlerweile so an, als hätte ich nicht nur einen neuen Anfang gemacht, sondern ein wunderbares neues Leben geschenkt bekommen!
Früher gab es mal ein paar Tage, wo es mir besser ging - heute gibt es mal ein paar Tage, wo es mir nicht so gut geht.😌
Alles was ich sagen kann ist nur danke. Danke Vater im Himmel. Danke Jesus. Heilung ist möglich.
Über meinen Weg des Glaubens könnt ihr mehr lesen in meinem anderen Blog:Donralfo & friends.
Hast Du jemals einen dankbaren Menschen getroffen der unglücklich war?
Dankbarkeit und unglücklich sein schließen sich gegenseitig aus. Niemand der richtig unglücklich ist wird dankbar für sein Leben sein und umgekehrt.
Ich bin seit den späten neunziger Jahren eigentlich die meiste Zeit unglücklich gewesen, und das hatte auch viele gute Gründe: Krankheit und große Probleme in der Familie, Depressionen, Herz-OP, noch schlimmere Depressionen, Bandscheibenvorfall mit schlimmsten Rückenschmerzen, chronische Krankheiten als Zugabe und zu guter letzt kam noch eine generalisierte Angststörung dazu.
Das sind gute Gründe um permanent unglücklich zu sein, oder?